...die Herbstjacke blieb im Schrank. Seit Beginn der Woche hab ich nur noch meine dicke Winterjacke an. Weil mittlerweile ist es echt schon kalt hier. Bis vor kurzem reichte noch mein Herbstjäckchen gepaart mit der körpereigenen Wärmeenergie, die ich beim Velofahren produzierte, aus, um mich warm zu halten.
Ansonsten tauchen hier immer wieder Weihnachtsvorboten auf. Die bereits aufgehängte, aber noch nicht in Betrieb genommene Weihnachtsbeleuchtung und mein erste Glühwein für diesen Winter. Den hab ich spontan mit einem Kommilitonen nach der Uni getrunken. Doch war das leider ein schweizer Glühwein. Das heißt, so wie hier auch sonst so viele Getränke hergestellt werden wurde auch der Glühwein fabriziert: Sirup/Konzentrat mit heißem Wasser.
Naja, sah aus wie Glühwein, war so heiß wie Glühwein und schmeckte auch irgendwie danach. Wird aber nichtsdestotrotz der letzte seiner Art gewesen sein, den ich getrunken habe!
An der Uni gibt es noch zwei Dinge, die für mich als deutschen Studenten doch sehr faszinierend sind. Zum einen ist da die Universitätsbibliothek. Die besitzt keine Schließfächer. Aber wo kann ich denn dann meine Jacke und meinen Rucksack abschließen, dachte ich schon nahezu verzweifelt. Die Antwort war einfach: Nirgendwo! Man kann mit allem, was man so zur Uni schleppt einfach in den Lesesaal gehen und sich dort breit machen. Der Bücherklau wird elektronisch gestoppt, wie im Einkaufsladen. Tja, schon praktisch so!
Das andere Ding ist die Pause in der Vorlesung. Nach 45 min ist eine Pause von 15 min eingeplant. Dann geht die Vorlesung noch einmal 45 min. Also eine ganz normale Länge mit einer ganz normalen Pause. Der Vorteil davon ist, dass der Professor, der sowieso schon notorisch hinter seinem Semesterplan hinterherhinkt nicht noch 5 min ungeplante Pause in die Mitte der Vorlesung quetschen muss. Diese 5 min werden dann doch am Ende wieder als mittlerweile 10 min angehängt, obwohl man schon eigentlich woanders sein müsste. Oder zumindest sich auf den Weg machen sollte. Dieses, vom Fußball abgeschaute Konzept (2x45 min +15 min Pause + angemessene und den Unterbrechungen geschuldete Nachspielzeit), hat sich in meiner bisherigen Erfahrung sehr bewährt.
Vielleicht sollte man dazu einen runden Tisch im Deutschen Uni Bund einberufen und dabei die Fans Studenten nicht außen vor lassen. Denn nur so kann die wahre Stimmung und das Feeling in den Stadien Hörsälen erhalten bleiben.